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Quick-Fix Internetradio TCM 365617

Unbedingt beachten

Defekt

Nach einigen Jahren problemlosen Betriebs ließ sich das Radio plötzlich nicht mehr einschalten. Radio von vorn

Behebung

Die Spannung des Netzteils (8 V) war i. O. Im Radio werden noch weitere Spannungen erzeugt, die einzelne Teile versorgen, 1,8 und 3,3 V für den Prozessor, 2,7 V für das Display und 5 V für den Rest der Logikschaltungen. Die Endstufe wird mit 8 V gespeist, um die maximale Ausgangsleistung zu erzielen.

Frontplatte von innen
Beim Überprüfen der Spannungen mit dem Oszilloskop konnten periodisch wiederkehrende Einbrüche auf der 3,3-V-Versorgung gesehen werden. Offenbar brach die Spannung zusammen, sobald der Prozessor versuchte zu starten und Strom verbrauchte. Dann versuchte er nach ca. 1 sek. wieder sein Glück, aber es klappte nicht.

Testweise speiste ich von einem externen Netzteil 3,3 V ein und da lief das Radio los.

Ich untersuchte das 3,3-V-Netzteil weiter und fand einen defekten Elektrolytkondensator (100 µF / 10 V), der gar keine Kapazität mehr hatte. Nachdem dieser durch einen aus meinem "Fundus geretteter Bauteile" ersetzt war, startete das Radio wieder von selbst. Das Ersatzteil ist der blaue Kondensator auf dem Foto rechts.

Prozessorplatine defekter Kondensator im Messgerät

Kritik an dem Gerät

Negativ aufgefallen ist mir sofort, dass alle Teilspannungen im Gerät zu hoch waren. Statt 1,8 und 3,3 V lagen am Prozessor 2 und 3,6 V an und die Logikschaltungen wurden mit 5,6 V deutlich überversorgt. Die Werte liegen hart an der Grenze des maximal Zulässigen und das trägt sicher nicht zur Langlebigkeit der Bauelemente bei.

Offenbar wird die Erhöhung durch gedriftete Widerstandswerte der Spannungsteiler verursacht, die an den einstellbaren (!) Spannungsreglern den Wert festlegen. Warum man für 1,8, 3,3 und 5 V nicht Festspannungsregler (Standardbauelemente) eingesetzt hat, ist mir schleierhaft. Dabei würde das Problem zu hoher Spannungen gar nicht erst auftreten.


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Erik Schanze, 2023-01-08